DADAT DIREKT 02/2017

22 DIREKT 02/2017 strategie tisch mit Gewinn geschlossen. Allerdings ist dann auch keine weitere Partizipation an der jeweiligen Bewegung mehr möglich. Der Vorteil von Gewinnzielen ist jedoch nicht von der Hand zu weisen: In Seitwärtsphasen ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, aufgelaufene Buchgewinne wieder einzubüßen, da der Markt keinen klaren Trend hat. Nachlaufende Stopp-Orders, die bei Trendfolgestrategien erfolgreich sein können, führen hier meist zu schlech- teren Ergebnissen. Fazit Wie bei Trendfolgestrategien sind klare Handelsregeln auch bei Mean Reversion-Ansätzen entscheidend. Trader müssen genau definieren, unter welchen Bedingungen sie eine Seit- wärtsphase annehmen und wie sie ge- nau antizyklisch vorgehen. Außerdem ist stets an die Risikobegrenzung zu denken, da der Markt jederzeit wieder in eine Trendphase übergehen und falsch positionierten Anlegern Verluste bescheren kann. Relative Stärke Index Der Relative Stärke Index (RSI) wurde von Welles Wilder jr. konzipiert und in seinem 1978 erschienenen Buch „New Concepts in Technical Trading Sys- tems“ veröffentlicht. Er dient dazu, das Ausmaß von Kursverlusten mit Kursge- winnen des gleichen Betrachtungszeitraums zu vergleichen und berechnet sich wie folgt: RSI = 100 - 100 / (1 + RS) In der Formel steht RS (Relative Stärke) für den Quotienten aus den durch- schnittlichen Differenzen der Aufwärts- und den durchschnittlichen Differenzen der Abwärts-Schlusskurse über x Perioden. Meist werden 14 Tage oder Wochen als Wert für x angesetzt. Short-Position sein. Umgekehrt ergibt sich ein Kaufsignal, wenn der RSI in den überverkauften Bereich fällt und dann wieder über diesen Bereich hinaus ansteigt. Zum Ausstieg aus ihren Positionen setzen Mean Reversion-Trader in der Regel feste Gewinnziele als Limit- Orders. Werden diese erreicht, wird die Position automa- B2 Beispiel-Trade der Seitwärtsphase Innerhalb einer Seitwärtsbewegung können Trader mit Oszillatoren arbeiten, um gegen die kurzfristige Bewegungsrichtung zu handeln. Hier ist exemplarisch der ATX mit dem RSI und seinen Trigger-Linien bei 30 und 70 im Sub-Chart dargestellt, auf Basis derer Han- delssignale umgesetzt werden können. Aber Vorsicht: Sobald der Markt in einem starken Trend verläuft, können diese Signale deutliche Verluste verursachen. Quelle: www.dad.at 2.700,0000 2.600,0000 2.500,0000 2.400,0000 2.300,0000 2.200,0000 2.100,0000 2.000,0000 80,0000 60,0000 40,0000 20,0000 0,0000 Mrz Mai Jul Sep Nov '14 '13 Mrz Mai Jul Sep Nov '15 Mrz Mai Jul Sep Nov

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